Zum Weingut: Als Annamaria Clementi 1964 das „Haus im Wald“ (Ca‘ del Bosc) erwirbt war weder geplant noch zu vermuten, dass daraus ein wegweisendes Unternehmen entstehen würde, welches die Region und den italienischen Weinbau nachhaltig prägen würde. Ca‘ del Bosc war ein Gebäude und zwei Hektar Land umgeben von dichten Kastanienwäldern auf einem Hügel in Erbusco. In den 70iger Jahren reifte in Maurizio Zanella, Annamaria Clementis Sohn, der Wille, an dieser Stelle Weine zu produzieren, welche sich mit den besten der Welt messen können. Was im ersten Moment etwas vermessen erscheinen mag, hat er aber mit einem klaren Plan und grossen Investitionen zum Erfolg geführt. Die ersten Rebberge wurden 1968 angelegt und in den folgenden Jahren wurden diverse Rebflächen in der Zone erworben. Heute besitzt das Weingut etwa 180 Hektar an verschiedenen Positionen in der Franciacorta. Maurizio Zanella wählte eine sehr hohe Pflanzdichte von 10‘000 Rebstöcken pro Hektar, was in Italien zu jener Zeit absolut unbekannt war. Hohe Pflanzdichten sorgen dafür, dass jeder einzelne Stock wegen der grossen Konkurrenz um sein „Überleben“ kämpfen muss und so zwar weniger Trauben produziert, die gesamte Nährstoffaufnahme aber in diese wenigen Trauben fliesst. Geringe Erträge aber hohe Qualität. Die ersten Stillweine entstanden in den Jahren 1972 bis 1975. Mit der Ernte 1976 begann die angestrebte Schaumweinproduktion. Die ersten Flaschen kamen im Dezember 1978 in den Verkauf. Maurizio Zanella engagiert 1979 den Önologen André Dubois, welcher fortan die Produktion leitet und treibende Kraft war, das Weingut an die absolute Spitze zu bringen.

Zum Wein: die Grundweine stammen ausschliesslich aus dem deklarierten Jahrgang. Etwa 7 Monate nach der Lese wird aus den Grundweinen die definitive Assemblage festgelegt, die Zusammensetzung der Sorten ist 70% Chardonnay, 17% Pinot Nero und 13% Pinot Bianco. Dieser Wein stammt aus dem Programm "R.S." Eine gewisse Menge des Jahrgangs wird nicht wie üblich nach 48 Monaten degorgiert und in den Verkauf gebracht,. sondern reift weiter auf der Hefe in der Flasche. Das Kürzel R.S. steht für "ritardata sboccatura" was soviel wie verzögertes Degorgement bedeutet. Tatsächlich wurde bei diesem Wein die Flaschengärung erst im Sommer 2021 beendet, nach etwa 13 Jahren. Wie die Bezeichnung schon verrät, wird dem Wein keine Dosage zugegeben. Im Gegensatz zum klassischen Dosage Zero besitzt diese Version reifere Aromen von Brioche, Haselnuss, etwas Bratapfel und Steinobst. Die Perlage ist fein und elegant, der Säurenerv präsent und belebend. Ein Franciacorta, der sehr gut als Begleiter einer kompletten Mahlzeit eingesetzt werden kann.