Zum Weingut: Salina ist eine der sieben Äolischen Inseln nördlich von Sizilien. Die Inseln sind vulkanischen Ursprungs und gehören seit 2000 zum Weltnaturerbe der UNESCO. Nino Caravaglio ist auf Salina geboren und nach dem Studium der Agrarwissenschaften ist er auf die Insel zurückgekehrt mit dem Vorhaben, sich den beiden historischen landwirtschaftlichen Produkten der Insel zu widmen: dem Wein und den Kapern. Und so gründet er 1999 seine Azienda, anfänglich mit den zwei Hektar seiner Eltern. Über die Jahre konnte er diese Fläche auf 20 Hektar verteilt auf die Inseln Salina und Lipari erweitern. Die Parzellen sind aufgrund der geografischen Gegebenheiten klein und verteilt. Seit Beginn arbeitet Nino Caravaglio nach biologischen Richtlinien, naturnah, schonend und ohne grosse Eingriffe in die Natur. Er konzentriert sich auf die Sorten Malvasia und Corinto Nero und produziert charaktervolle, authentische Weine. Er war auch der erste Produzent, der in dieser Region eine vollkommen trockene Malvasia produzierte, während traditionell immer nur Süssweine daraus hergestellt wurden.
Zum Wein: Scampato heisst der neueste Wein von Antonino Caravaglio. Scampato bedeutet so viel wie «gerade noch davon gekommen» oder «dem Schicksal entronnen». Der Name ist Programm. Die uralten Reben der Sorte Corinto Nero wachsen im Kessel eines erloschenen Vulkans auf Lipari, welche zu den Äolischen Inseln nördlich von Sizilien gehört. Bis dorthin hat es die Phylloxera nie geschafft. Die berüchtigte Reblaus war zwischen 1870 und 1900 dafür verantwortlich, dass in ganz Europa beinahe alle Rebstöcke ausgerissen werden mussten. Die Reblaus infizierte und zerstörte deren Wurzeln, sodass die Pflanzen immer weniger Erträge lieferten und letztendlich abstarben. Die Neuanpflanzungen wurden mit amerikanischen Unterlagsreben getätigt, da sich diese als resistent gegen die Reblaus herausstellten. Alle Rebstöcke wurden ausgerissen? Nein! So wie das kleine gallische Dorf von Asterix konnten einige Rebflächen überleben. Da sich die Reblaus langsam aber stetig von Rebgarten zu Rebgarten bewegte blieben abgelegene Flächen verschont. Wie zum Beispiel ein Rebberg, der in der Caldera eines Vulkans mitten im Meer auf der Insel Lipari wächst. Deshalb besitzen diese Reben noch heute einen «Piede Franco» wie die ursprünglichen Wurzelstöcke in Italien genannt werden. Der Vorteil ist das alte Gen-Material und die in den oft hundert und mehr Jahren sehr tief vorgestossenen Wurzeln der Rebstöcke. Je tiefer die Wurzel, desto besser ist die Wasserversorgung und die Aufnahme von Nährstoffen und Mineralien. Und dies kommt letztendlich der Komplexität und der Finesse des daraus entstehenden Weins zugute.Ein Drittel der Trauben wird mit den Stielen vergoren, die Maischegärung dauert ca. 30 Tage. Der Ausbau erfolgt für 18 Monate im Eichenfass zu 500 Litern. Der Scampato ist ein kraftvoller Wein mit Struktur und Würze, Fülle und Frische, aber auch Komplexität und Harmonie. Er hat etwas von einem Pinot Noir und etwas von einem Grenache und auch etwas von einem Nebbiolo, bleibt aber trotzdem unvergleichbar mit seiner Würze und dem Touch vulkanischer Mineralität. Ein rares Kleinod aus einer vergessenen Rebsorte, entstanden auf einem Vulkan im Thyrrenischen Meer.
Bewertungen | |
94/100 Veronelli | |
Tre Stelle Oro *** Veronelli | |
Jahrgang | |
2021 | |
Flaschengrösse | |
75cl | |
Weintyp | |
Kräftiger, voller Rotwein | |
Rebsorten | |
Corinto Nero | |
Region | |
Italien, Sicilia | |
Trinkreife | |
Mittleres Reifepotenzial (bis 10 Jahre nach der Ernte) | |
Passt zu | |
Hauptspeisen, grilliertes Fleisch, reifer Käse, Hartkäse | |
Anbauart | |
naturnah |
Scampato, Salina IGT 2021, Caravaglio (75cl)
- Artikelnr. 1764
- Verfügbarkeit Lieferbar
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CHF 45,00