Zum Weingut: die Familie Tabarrini betreibt nahe dem mittelalterlichen Städtchen Montefalco seit 4 Generationen Weinbau. Die erzeugten Trauben wurden aber immer an andere Produzenten verkauft. Mitte der 90iger Jahre übernimmt Giampaolo das Weingut von den Eltern. Mit viel Enthusiasmus und einem klaren Plan trimmt er das Gut auf Qualität und beginnt die Weine selbst zu vinifizieren und unter eigener Etikette zu vermarkten. Das neue Gebäude mit Keller wurde 2003 fertiggestellt, es erleichtert und optimiert alle notwendigen Abläufe und bietet einen Degustationsraum für Besucher. Heute stehen 11 Hektar Rebberge in Ertrag, hauptsächlich bestockt mit der autochthonen Sorte Sagrantino. Seit Giampaolo aktiv ist hat er Spuren hinterlassen. Nicht nur im eigenen Betrieb. Seine drei Sagrantino, abgefüllt einzeln nach Herkunftslagen, stellen heute auch für die anderen Produzenten der Region Referenzpunkte dar. Kompromisslos versteht er es, die Charakteristiken der Sorte und die Unterschiede der verschiedenen Lagen in die Flasche zu transportieren.

Zum Wein: Der Bisbetico Domato ist Giampaolos neuester Streich. Seit Jahren tüftelt er bereits am Tannin-Management für die Sorte Sagrantino, die üblicherweise Weine hervorbringt, welche in ihrer Jugend wegen ihres markanten Tannins fast unnahbar sind. Nun scheint er eine Methode gefunden zu haben, dieses Tannin so zu verändern, dass die Weine bereits früher zugänglich sind. Er nennt sie – natürlich – «Metodo Tabarrini». Alle Details seiner Methode verrät er nicht. Bekannt ist, dass die Trauben aus einer 1997 angepflanzten Parzelle kommen. Die Beeren werden mehrheitlich ungepresst mithilfe der natürlichen Hefen vergoren und mazerieren temperaturkontrolliert für die sehr lange Zeit von 10 Monaten. Dies erlaubt eine sehr sanfte Extraktion des Tannins und der Aromastoffe. Anschliessend reift der Wein für 24 Monate im grossen Eichenfass. Das Ergebnis ist ein sehr eleganter, komplexer, würziger, aromatischer und harmonischer Wein, der etwas weniger wild und massiv als andere Sagrantinos daherkommt. Vom ersten Jahrgang 2019 wurden 802 Flaschen produziert, ein paar davon haben wir bekommen. Das Wort «Bisbetico» bedeutet «der Widerspenstige», womit die Sorte Sagrantino gemeint ist. Der Name des Weins geht auf Adriano Celentanos Film «ll Bisbetico Domato» zurück. Und wenn man genau hinsieht, erkennt man auf der Etikette die Silhouette von Giampaolo (natürlich mir seiner berühmten Lederumhängetasche) in der Pose von Celentano aus dem Film.