Zum Weingut: Das Weinbaugebiet Carmignano liegt eingebettet in einer sanften Hügellandschaft etwa 20 Kilometer westlich von Florenz und gehört zu den ältesten der Toscana. In 3000 Jahre alten etruskischen Gräbern wurden Gefässe gefunden, welche darauf schliessen lassen, dass bereits zu jener Zeit Wein und Oliven angebaut wurden. Im Staatsarchiv in Florenz existiert ein Pachtvertrag von 804, welcher den Anbau von Wein und Öl auf Capezzana festhält. Die Familie Contini Bonacossi hat die Tenuta di Capezzana 1920 erworben und führt sie heute in 4. und 5. Generation. Im Laufe der Jahre wurde der Besitz rund um die Tenuta vergrössert und umfasst heute 3 Landgüter mit insgesamt etwa 80 Hektaren Rebfläche. Die komplette Philosophie beruht auf dem Respekt vor der Natur, das Weingut ist biologisch ausgerichtet und auch zertifiziert. Die Hauptrebsorte in Carmignano, welches seit 1988 als DOCG klassifiziert ist, ist der Sangiovese. Aber Caterina de’ Medici brachte Mitte des 16. Jahrhunderts in ihrer Rolle als Königin Frankreichs die «Uva Francesca», den Cabernet in die Gegend. Deshalb ist dieser heute fester Bestandteil des zugelassenen Sortenspiegels.

Zum Wein: Der Vin Santo von Capezzana wird bereits seit 1925 sehr traditonell hergestellt. Er entsteht aus 90% Trebbiano und 10% San Colombano. Bis Februar nach der Ernte dauert die Trocknung der Trauben in gut durchlüfteten Räumen. Anschliessend werden die rosinierten Beeren gepresst und der gewonnene Most wird in kleine, einhundert Liter fassende Fässer aus Kastanie, Eiche und Kirsche gefüllt. In den folgenden Monaten durchläuft er dort die langsame, alkoholische Spontangärung. Erst nach 6 Jahren wird der Wein abgefüllt. Der Vin Santo ist sehr intensiv und dickflüssig mit konzentrierten Aromen von Trockenfrüchten, Feigen, Aprikosen und Honig. Der Restzuckergehalt beträgt je nach Jahrgang um die 250g/Liter und wird von der hohen Säure des Weins balanciert.