Zum Weingut: Die Familie Bazzocchi-Sanjust hat das Gut mit seinen knapp 240 Hektar Land in den 1940er Jahren erworben. Es liegt in der Zone Valdarno di Sopra zwischen Florenz und Arezzo, etwas östlich der bekannteren Region Chianti Classico. Die hügeligen, etwa 25 Hektaren Rebfläche zwischen 250 und 450 Metern Meereshöhe sind mit Sangiovese, Merlot, Cabernet Sauvignon und Trebbiano Toscano bestockt. Bei den Neuanpflanzungen in den letzten Jahrzehnten setzte man vermehrt auf hohe Pflanzdichten von etwa 5'500 Stöcken pro Hektar. Dies reduziert zwar die Erträge, steigert aber gleichzeitig die Qualität der geernteten Trauben. Heute wird das Gut von Luca Sanjust di Teulada geleitet. Der Weinbau erfolgt biologisch oder naturnah mit dem Ziel, in naher Zukunft die gesamte Rebfläche biologisch zu bewirtschaften. Jeder Wein ist Ausdruck der Rebsorte und des Terroirs, auf dem er wächst. Das Weingut produziert deshalb auch keinen sogenannten Basiswein. Bei der Zusammensetzung der Böden dominiert wie im Chianti Classico der kalk- und schieferhaltige Galestro, welcher komplexe und elegante Weine hervorbringt. Es finden sich aber tonreiche Parzellen, auf denen sich besonders der Merlot wohlfühlt.

Zum Wein: In den 1970er Jahren wurde der Rebberg Poggio unterhalb von Boggina mit alten Klonen der Sorte Trebbiano di Toscana angepflanzt. Das Ziel war es, einen komplexen und intensiven Weisswein zu produzieren, in der Tradition jener Weine, die bereits im 13. Jahrhundert an den Hof des Papstes und der Herrscher in Florenz geliefert wurden. In Zusammenarbeit mit Mounir Souma vom Burgunderhaus Lucien Le Moine wurde 2014 der erste Jahrgang erzeugt. Der Wein reift im Tonneaux für 15 Monate auf den Feinhefen. Die Aromatik erinnert an Aprikose, Pfirsich, Mandel, Kamille und getrocknete Kräuter, der Wein ist stoffig und frisch.